Dank und Adieu
Heute beende ich meine Tätigkeit als wissenschaftliche Koordinatorin des Forschungsprojekts “Verfassungsblog: Perspektiven der Wissenschaftskommunikation in der Rechtswissenschaft” und meine Präsenz als ständige Autorin des Verfassungsblogs.
Manchmal ist die Zeit für eine Veränderung gekommen, und mein Wechsel aus dem Wissenschaftskolleg ans Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, für das ich ab Herbst in Heidelberg und Berlin tätig sein werde, markiert den Zeitpunkt für eine solche Veränderung.
Ich werde dem Forschungsprojekt Verfassungsblog an der Humboldt-Universität zu Berlin in diesem Sommersemester noch als Dozentin im VerfassungsblogSeminar verbunden bleiben und – wenn alles glückt – im Winter eine spannende VerfassungsblogDebatte mitverantworten. Und natürlich mit Max Steinbeis und Christoph Möllers den beiden Bänden mit ausgewählten Texten des Verfassungsblogs den letzten editorischen Schliff geben, die demnächst bei Nomos in der Schriftenreihe Recht im Kontext erscheinen. Die Bürden der administrativen Pflichten aber darf ich nun in die Hände der Projektleitung zurücklegen. Nicht ganz ohne Erleichterung, denn das Lesen, Schreiben, Denken und Ideenteilen liebe ich mehr als das in der volatilen Realität deutscher Wissenschaftslandschaft mitunter sehr nervenaufreibende Rechnen – auch wenn die eigene Freude an der Kunst der Verwaltung zu den Erfahrungen der vergangenen Jahre gehört, die mich selbst immer wieder überrascht haben.
Es war eine Freude und ein Privileg, die Kooperation des Verfassungsblogs mit dem Wissenschaftskolleg auf den Weg bringen und ermöglichen zu dürfen, ein Konzept für die Einbindung des Blogs in universitäre Strukturen und das Forschungsprojekt zu entwickeln und dabei ein wenig zum Aufblühen von Max Steinbeis’ wundervollem Verfassungsblog, zum Zusammenwachsen des entstehenden Netzwerks europäischer Verfassungsblogs und vielleicht auch zur Annäherung von Wissenschaft und Öffentlichkeit und zum neuen Nachdenken über Formate und Publikationsstrategien in der Rechtswissenschaft beitragen zu können.
Wie jeder Text, so hat auch die Mitarbeit an einem Unternehmen wie dem Verfassungsblog zahllose ungeschriebene Fußnoten, unsichtbare Referenzen, die auf Glücksfälle und Zufälle, Umwege und Pfadabhängigkeiten verweisen – und auf die, deren Unterstützung, Kooperationsbereitschaft, Vertrauen und Engagement an wichtigen Stellen entscheidend war, auch wenn sie unsichtbar bleiben. Ihnen bin ich von Herzen dankbar.
Ich wünsche dem Verfassungsblog und dem Forschungsprojekt an der HU weiterhin gutes Gedeihen – und bin sicher: Wir lesen uns wieder.
Auch Ihnen ein herzliches Dankeschön, Frau Kemmerer. Sie schrieben einmal, dass Sie nicht Blogmaster sondern Gastgeberin sein wollen, und Sie haben durch Ihre diskreten, unaufgeregten Interventionen tatsächlich viel dazu beigetragen, im Verfassungsblog eine kultivierte Gesprächsatmosphäre zu schaffen, in der sich auch juristische Laien willkommen fühlen können.