Die Egenberger-Entscheidung

Die Egenberger-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wurde mit Spannung erwartet. Entgegen der Befürchtungen suchte der Zweite Senat nicht erneut den Konflikt mit dem EuGH. Die komplexe Entscheidung bietet vielfältigen Anlass zur Diskussion. Diese Spotlight-Section versammelt Stimmen, die das Urteil aus kirchen-, europa- und grundrechtlicher Perspektive besprechen.

The German Federal Constitutional Court’s Egenberger decision was eagerly awaited. In aligning with the CJEU’s jurisprudence, the FCC affirmed a shared conception of fundamental rights – yet the judgment remains rich in points for debate. This spotlight section brings together contributions that examine the decision from a European law, fundamental rights, and ecclesiastical law perspectives.

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LATEST POSTS

Egenberger

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The Egenberger decision is not only about church labour law, but touches on fundamental issues of national and European constitutional law. By integrating the requirements of EU law while maintaining domestic specificities, the decision provides a valuable example of how to manage different layers of fundamental rights. Nevertheless, the Egenberger decision carries an element of surprise. The FCC performed a Solange test, elaborating on the question of whether the relevant European standard falls short of the minimum standard required under German law and therefore justifies an exception to the primacy of EU law. Continue reading >>
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The Fragility of Proportionality Review

The latest decision in Egenberger illustrates both the importance of the EU framework for protecting against discrimination on the grounds of religion, and at the same time its fragility. Since the CJEU decision, two German courts have taken turns at assessing the proportionality of the Church’s refusal to employ Ms Egenberger, with different results. The fact that two courts could consider the same facts and reach opposite conclusions without either seeming to have misapplied the law shows how flexible the law can be. Continue reading >>
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Gekommen, um zu bleiben

Heiko Sauer hat dem BVerfG an dieser Stelle unlängst einen „Kurswechsel im Europaverfassungsrecht“ bescheinigt. So verlockend diese Deutung angesichts des Wunsches nach einem harmonischen Gerichtsverbund sein mag: Sie läuft Gefahr, die bloße Abwesenheit offenen Streits mit einer strukturellen Befriedung gleichzusetzen. Ich möchte Sauers These daher ergänzen und zugleich wenden: Nicht die Deflationierung, die der Kontrolle die Wirkungskraft entzieht, ist die Lösung, sondern ihre Institutionalisierung. Continue reading >>

Winning by Losing

The FCC has handed down its long-awaited decision in the Egenberger case. The decision seems to be a confirmation of the strong protection of religious communities’ corporate religious freedom and right to self-determination. At the same time, however, the FCC incorporated the standards set out in EU anti-discrimination law and CJEU’ jurisprudence. The decision is thus turning the page on a decades-long legal debate. It meaningfully protects the right to religious self-determination, and at the same time it is sensitive to the freedom of religion of individuals and the prohibition of discrimination. Continue reading >>
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Wer rettet wen?

Sechs Jahre hat es gedauert und nun ist sie da: die jüngste Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum sog. kirchlichen Arbeitsrecht. In der „Egenberger“-Entscheidung hat sich das BVerfG erstmals mit der Frage befasst, ob bzw. unter welchen Voraussetzungen kirchliche Arbeitgeber die Einstellung eines Bewerbers davon abhängig machen dürfen, dass dieser einer bestimmten Kirche oder Konfession angehört. Das BVerfG sucht und findet einen Weg, seine Rechtsprechung in die Vorgaben des EuGH einzupassen und dabei dennoch in weiten Teilen seiner Linie treu zu bleiben. Continue reading >>
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Grundrechtsvielfalt mit Überraschungsmoment

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Der Egenberger-Beschluss des BVerfG befasst sich nicht nur mit dem kirchlichen Arbeitsrecht, sondern zugleich mit grundlegenden Fragen des nationalen und europäischen Verfassungsrechts. Mit einer insgesamt ausgewogenen, differenzierten und vielschichtigen Entscheidung hat es der Zweite Senat vermocht, einem unnötigen Konflikt vorzubeugen und die Rechtssache auf die beiden zentralen Fragen hin auszurichten: die grundrechtliche Maßstabsbildung im europäischen Grundrechtspluralismus und die verfassungsrechtliche Anwendung dieser Maßstäbe durch die Fachgerichte im Einzelfall. Continue reading >>
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Kurswechsel im Europaverfassungsrecht

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Sachen Egenberger hat lange auf sich warten lassen. Spätestens nachdem das Bundesverfassungsgericht im PSPP-Urteil mit scharfen Worten Ultra-vires-Akte der Europäischen Union festgestellt hatte, stand der seinerzeit bereits anhängige Fall Egenberger besonders im Fokus. Das Warten hat sich gelohnt: Der Senat führt jüngere Ansätze konsequent und konsistent zu einer europarechtsfreundlichen Neuausrichtung der Rechtsprechung zu den Integrationsschranken des Grundgesetzes zusammen. Continue reading >>
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Zwei Schritte vor, zwei zurück

Die Entscheidung des BVerfG im Fall Egenberger wurde mit Spannung erwartet: Wie positioniert sich das BVerfG zu der religionsverfassungsrechtlichen Rechtsprechungslinie des EuGH, die im Widerspruch zur eigenen Spruchpraxis steht? Herausgekommen ist eine Entscheidung, die hinsichtlich der Grundrechtspluralität in Europa und der Privatrechtswirkung der Gleichheitsgrundrechte zwei Schritte nach vorn, hinsichtlich der nationalen Grundrechtsdogmatik und dem Austarieren von kirchlichem Selbstbestimmungsrecht und dem Nichtdiskriminierungsrecht hingegen zwei zurück macht. Continue reading >>