POSTS BY Gwinyai Machona
27 January 2024

Die Diskriminierung der Anderen begreifen

Es wird gestritten und gerungen. Über Antisemitismusdefinitionen, deren gesetzliche Anwendung und deren potentiellen Missbrauch. Über Antisemitismus als Phänomen geht es in diesen Debatten kaum. Ich möchte erstens anregen, dass wir den Antisemitismusbegriff (auch) als Begriff im theoretischen Sinne verstehen sollten. Es soll sich zweitens zeigen, dass ein rassismuskritischer Ansatz nach Charles Mills für eine stärkere Einbeziehung jüdischer Erfahrungen bei der Begriffsbildung und darüber für ein weites Antisemitismusverständnis streitet. Durch eine klarere Trennung von Begriffs- und Anwendungsebene könnte – drittens – die vermeintliche Kollision von Antisemitismuskritik und Rassismuskritik jedenfalls in dieser Debatte vermieden werden, so die Hoffnung. Continue reading >>
02 December 2022
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Possessions, Spoils of War, Belongings

Addressing colonial injustices by claiming restitution of artefacts and other belongings before German courts is undeniably a legal challenge for all stakeholders. As a shield against (potential) legal claims, museums, state authorities and some legal scholars have argued that there is no legal obligation for restitution of such belongings. Based on the stipulation that “colonial law has to be applied, even if it is no longer compatible with today’s views on law and justice”, this line of argument assumes that the acquisition of the possessions of colonized people by Europeans and subsequent transactions were generally considered lawful in the nineteenth century. In this contribution, we question this assumption. Continue reading >>
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14 October 2022

Diachrone Verantwortung statt „schuldig gesprochener Vergangenheit“

Diese Woche druckte die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Text des emeritierten Alt-Historikers Egon Flaig ab. Unter dem Titel „Schuldig gesprochene Vergangenheit“ versucht sich der Autor an einer Dekonstruktion der „postkolonialen Debatte“ und wirft dafür sämtliche Gewalttaten der Menschheitsgeschichte zusammen. Die Anliegen postkolonialer Debatten seien „absurd“ und “historische Gerechtigkeit“ ein „Unbegriff, ein Nonsense-Postulat“. Dass solch oberflächliche und reißerische Diskreditierung sämtlicher postkolonialer Ansätze in den Rechtswissenschaften nicht verfängt, ist ein Anliegen dieser Replik. Continue reading >>
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