Search
Generic filters
13 May 2023

Nun sag’, wie hast du’s mit Kaiserreich und Kolonialismus?

Einmal mehr stehen die sogenannten Benin-Bronzen im Mittelpunkt kulturpolitischer Streitgespräche. Die Feuilletons der beiden größten deutschen Tageszeitungen schlugen unabhängig voneinander einen Bogen von Benin City nach Berlin, indem sie die Frage der Rückgabe der Benin-Bronzen mit den Forderungen nach Ausgleichsleistungen der vormals das Königreich Preußen regierenden Familie in Verbindung brachten. Diese Verknüpfung der beiden womöglich am kontroversesten diskutierten Restitutionsfälle der jüngeren deutschen Geschichte wirft eine handvoll Fragen auf. Continue reading >>
0
13 May 2023

Restitution, light?

Wieder einmal wird über die sogenannten Benin-Bronzen debattiert. Die problematische Herkunft der in einem kolonialen Raubzug erbeuteten Kunstartefakte und die Frage ihrer Restitution sorgten bereits in der Vergangenheit für Diskussionen. Als die Bundesregierung letztes Jahr schließlich die ersten Bronzen an den nigerianischen Staat übergab, schien die Auseinandersetzung beendet. Happy End für alle: Die Deutschen wagen einen Schritt Richtung kolonialer Wiedergutmachung und die Nigerianer erhalten wertvolles Kulturerbe zurück. Nun aber bekommt das Bild der Win-Win-Situation Risse. Continue reading >>
07 December 2022
,

Vom individuellen Unrechtskontext zum systematischen Umgang mit kolonialem Unrecht

Welche Probleme stellen sich, wenn an einer vorwiegend zivilrechtlichen, individuellen Rechtsbetrachtung zunächst einmal festgehalten wird? Inwieweit kann die Provenienzforschung die erforderliche Nachweisbarkeit des „unrechtmäßigen Erwerbs“ für die rechtliche Prüfung überhaupt liefern? Wann kann eine Provenienzforschung als abgeschlossen betrachtet werden, insbesondere wenn die Beteiligung von Angehörigen und Expert*innen aus der Region nicht als integraler oder auch erforderlicher Bestandteil dieser Forschung gesehen wird? Continue reading >>
0
14 October 2022

Diachrone Verantwortung statt „schuldig gesprochener Vergangenheit“

Diese Woche druckte die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Text des emeritierten Alt-Historikers Egon Flaig ab. Unter dem Titel „Schuldig gesprochene Vergangenheit“ versucht sich der Autor an einer Dekonstruktion der „postkolonialen Debatte“ und wirft dafür sämtliche Gewalttaten der Menschheitsgeschichte zusammen. Die Anliegen postkolonialer Debatten seien „absurd“ und “historische Gerechtigkeit“ ein „Unbegriff, ein Nonsense-Postulat“. Dass solch oberflächliche und reißerische Diskreditierung sämtlicher postkolonialer Ansätze in den Rechtswissenschaften nicht verfängt, ist ein Anliegen dieser Replik. Continue reading >>
Go to Top