23 November 2009

Israels Oberstes Gericht verbietet private Gefängnisse

Hessens MP Roland Koch fand das bekanntlich eine prima Idee: Leute einsperren gleichsam als Dienstleistung, die der Staat bei privaten Unternehmern einkauft.

Jetzt hat der Oberste Gerichtshof von Israel dergleichen als Verstoß gegen die Grundrechte der Gefangenen untersagt. Das Urteil gibt es nur auf hebräisch, aber laut JURIST-Blog verletzt die Übertragung der Rechtsdurchsetzungsgewalt auf profitorientierte Unternehmen

the constitutional rights to personal freedom and human dignity rooted in Israel’s Basic Law: Human Dignity and Freedom.

Beit Mishpat

Auf der Website des israelischen Obersten Gerichtshof steht als Motto ein Vers aus Jesaia I: “Zion will be redeemed with justice, and her captives with righteousness.” Man kann geteilter Meinung sein, was ein Bibelzitat auf der Website eines obersten Gerichts zu suchen hat, das bekanntlich auch über die Rechte von Muslimen zu befinden hat. Aber immerhin geht dieses spezielle Bibelzitat wahrhaftig in Ordnung, da gibt es (gerade bei Jesaia) noch ganz andere…


SUGGESTED CITATION  Steinbeis, Maximilian: Israels Oberstes Gericht verbietet private Gefängnisse, VerfBlog, 2009/11/23, https://verfassungsblog.de/israels-oberstes-gericht-verbietet-private-gefangnisse/, DOI: 10.17176/20181008-152816-0.

One Comment

  1. Jens Mon 23 Nov 2009 at 20:13 - Reply

    “Man kann geteilter Meinung sein, was ein Bibelzitat auf der Website eines obersten Gerichts zu suchen hat” – Jesaia wird von den Muslimen nicht als Prophet angesehen?

    Aber mit s/Muslimen/Atheisten/ paßt es.

Leave A Comment

WRITE A COMMENT

1. We welcome your comments but you do so as our guest. Please note that we will exercise our property rights to make sure that Verfassungsblog remains a safe and attractive place for everyone. Your comment will not appear immediately but will be moderated by us. Just as with posts, we make a choice. That means not all submitted comments will be published.

2. We expect comments to be matter-of-fact, on-topic and free of sarcasm, innuendo and ad personam arguments.

3. Racist, sexist and otherwise discriminatory comments will not be published.

4. Comments under pseudonym are allowed but a valid email address is obligatory. The use of more than one pseudonym is not allowed.




Explore posts related to this:
Freiheitsstrafe, Grundrechte, Israel und besetzte Gebiete, Menschenrechte, Menschenwürde, Strafrecht


Other posts about this region:
Deutschland, USA