OZOR in Bern
Nächste Woche ist Open-Access-Woche: In Bern finden vom 19.09-21.09. die Open-Access-Tage (OAT) statt, und direkt im Anschluss am 21.09. und 22.09. geht es mit der jurOA-Tagung weiter. Der Verfassungsblog und das Projekt OZOR werden auf beiden Veranstaltungen vertreten sein.
Die OAT haben auch in diesem Jahr wieder ein spannendes Programm zusammengestellt, in dem sich alles um das Thema „Kollaboration“ dreht. Als Mitglieder der „Fokusgruppe Scholar-led“ (hier entlang zum Manifest der Fokusgruppe) haben Raffaela Kunz, Juliane Finger, Marcel Wrzesinski und ich einen Vortrag zum Thema „Plattformisierung, Zentralisierung und Kollaboration: Chancen und Herausforderungen für Scholar-led Open Access“ erarbeitet, den wir am Mittwoch (21.09.) präsentieren werden. Dabei wird es um die ganz Großen gehen, die immer größer werden, vor allem aber um die (meist) kleinen, wissenschaftsgetriebenen Publikationen und darum, ob und wie sie kollaborieren und sich Plattformen zunutze machen können oder sollen.
Während die OAT zu Ende gehen, startet auch schon die jurOA-Tagung. Sie findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt und zwar zum Thema „Open Access in der Rechtswissenschaft: Stand und Perspektiven“. Auf die Teilnehmer*innen wartet auch hier ein spannendes Programm, das sich wissenschaftlich mit dem Thema Open Access auseinandersetzt, die praktische Seite des Publizierens und der Finanzierung von Open Access beleuchtet und der wachsenden Zahl an OA-Projekten in der Rechtswissenschaft Raum gibt. Der Verfassungsblog ist mit seinen (Teil-)Ergebnissen aus OZOR gleich drei Mal vertreten.
Georg Fischer spricht über das „Publikationsregime der deutschen Rechtswissenschaften“, das er im Rahmen der OZOR-Studie in zwölf explorativen Interviews mit Rechtswissenschaftler*innen aller Karrierestufen erforschen konnte. Mittlerweile ist das Ergebnis der Studie auch in der Zeitschrift Recht und Zugang veröffentlicht, bislang nur in der Printversion, aber bald auch digital und Open Access verfügbar. Konstantin Gast wird über „Potentiale und Hindernisse einer nachhaltigen Finanzierung von Open Access in der Rechtswissenschaft“ sprechen. Auch er schöpft aus den Ergebnissen des vergangenen Projektjahres. Wir haben zum einen mit einer Online-Umfrage unter Bibliotheksmitarbeiter*innen und zum anderen in Gesprächen in Erfahrung bringen können, welche Möglichkeiten der OA-Finanzierung es überhaupt gibt, was eine Publikation mitbringen muss, um dafür infrage zu kommen und welche Hürden es bei der Finanzierung gibt – vor allem auch für qualitätsgesicherte Multi-Author-Blogs wie den Verfassungsblog. Ich selbst stelle die Frage „Vom Blog zum Buch?“. Teil des OZOR-Projekts ist die Publikation von Sammelbänden und einem Overlay-Journal. Die Arbeit daran macht uns großen Spaß, aber braucht das überhaupt jemand? Das wissen wir selbst noch nicht so genau und möchten das Für und Wider mit den Teilnehmer*innen diskutieren. Ich kann mir kein besseres Publikum für fundiertes Feedback dazu vorstellen.
Wir freuen uns auf eine spannende Woche mit interessanten Inhalten und tollen Menschen. Hoffentlich sehen wir uns in Bern!
