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06 December 2024

Brandes’ Verdacht

Das nordrhein-westfälische Landeskabinett hat vor Kurzem einen Gesetzentwurf zur Änderung des Hochschulgesetzes vorgelegt, der den schönen Marketingnamen „Hochschulstärkungsgesetz“ trägt. Sollte er Gesetz werden, wird er allerdings zum glatten Gegenteil dessen führen, was sein Name verheißt. Eine Entwicklung der Hochschule von einem Raum riskanter Freiheit hin zu einer durch Misstrauen, Verdächtigung und Verfolgung geprägten Sphäre gegenseitiger Überwachung der Grundrechtsträger greift tief in die akademischen Strukturen ein und wird das Gesicht der nordrhein-westfälischen Hochschulen massiv zu ihrem Nachteil verändern. Die Ministerin muss eine Vollbremsung machen. Sofort.

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05 December 2024
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Offener Zugang zum Grundgesetz

Weltweit erstarken autoritäre Kräfte, die sich offen gegen demokratische Strukturen wenden. In der Rechtswissenschaft wird zumeist das klassische Instrumentarium der wehrhaften Demokratie diskutiert. Kaum eine Rolle spielt dagegen das Thema der Verfassungsrechtsvermittlung – obwohl für die Rechtsbefolgung und damit für die Resilienz der Verfassungsordnung Normverständnis bekanntlich viel wichtiger ist als Zwang. Welchen Beitrag aber leistet die Rechtswissenschaft, Verständnis für und Einsicht in den Wert unserer Verfassung zu fördern? Wie steht es überhaupt um ihr Verhältnis zur verfassungsrechtlichen Bildung?

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29 October 2024

A Leap Forward for Biodiversity Litigation

On 23 October, 2024, BUND (Friends of the Earth Germany) and several individuals filed a constitutional complaint mirroring the Neubauer case, but directed at the biodiversity crisis. The claimants seek a declaration from the Federal Constitutional Court (FCC) that the lack of a coherent scheme for the protection of biodiversity infringes fundamental rights and seek an order from the court for the legislature to take the necessary measures to adopt an appropriate, legally binding protection scheme within a clear timeline. This case presents a significant development in the field of strategic biodiversity litigation as the first systemic government framework case. It can be seen as the Urgenda of biodiversity litigation.

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17 September 2024

Kein Thema, kein Problem!

Was braucht es für eine Staatsexamensausbildung, die Jurist:innen ausbildet, die mit geistiger Unabhängigkeit, politischer Sensibilität, moralischer Orientierung rechtliche Entscheidungen und Aussagen treffen können? Zum einen braucht es eine antifaschistische Ausbildung über die Gefahren des Rechts im Rechtsstaat. Damit meine ich keine unpolitische Extremismusbildung, bei der in der staatsorganisationsrechtlichen Vorlesung die „Feinde“ des liberalen Rechtsstaats mit Konzepten der „wehrhaften Demokratie“ oder der „freiheitlichen demokratischen Grundordnung“ bekämpft werden sollen.

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16 September 2024

Flying Blind

A quarter of a billion euros. That was the final price tag the last time German politicians and constitutional law professors assured us that a controversial German idea was compatible with EU law. Yet the Autobahn car toll for foreigners only pushed through by the Bavarian regional conservatives (CSU) and passed by the Federal government grand coalition of Conservatives and Social Democrats was – quite predictably from the outset – contrary to European law and cost German taxpayers many millions of euros in contractual penalties following clarification by the ECJ in 2019. The way the current refugee debate in Germany is handled could end up costing Germany, i.e. all of us, much more – not so much in euros, but in trust in the reliability of Germany in general, as an EU Member State, and more generally trust in the reliability of the law.

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10 September 2024

Juristische Ausbildung in Zeiten der Klimakrise

Während die Fragestellungen der sozial-ökologische Transformation wohl in die meisten unserer Lebensbereiche vorgedrungen sind, bleibt ein Bereich bisher noch überraschend unberührt: die juristische Ausbildung. Dabei ist weder die Rechtswissenschaft noch die juristische Ausbildung ganz unbeteiligt. Gerade in den Details der Transformation und ihrer Hintergründe wird deutlich, warum auch die Rechtswissenschaft am Thema der sozial-ökologischen Transformation nicht vorbeikommt.

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25 July 2024

Volksfeste ohne Cannabis

In Bayern wurde in der vergangenen Woche ein Gesetzentwurf der Fraktionen CSU und FREIE WÄHLER für ein sogenanntes Cannabisfolgenbegrenzungsgesetz angenommen. Da die Mehrheit des Bayerischen Landtags eine (Teil-)Legalisierung des Umgangs mit Cannabis zum Eigenkonsum in der Öffentlichkeit ablehnt, schöpft der Landesgesetzgeber mit dem Entwurf seine Gesetzgebungskompetenz so weit wie möglich aus, um den Cannabiskonsum entgegen dem Konzept des Bundesgesetzgebers aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen. Verboten wird dabei unter anderem das Rauchen, Erhitzen und Verdampfen von Cannabisprodukten auf Volksfestplätzen und an weiteren öffentlichen Orten.

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16 July 2024

Germany’s Filibuster

Filibuster and debt brake contribute to legislative failure on both sides of the Atlantic. This failure is one of the causes of anti-democratic tendencies. The developments of recent years in the USA should serve as a warning to everyone in the democratic spectrum. Those who, in light of these developments, prioritize a symbolic balanced budget over addressing the real challenges of the 21st century are paving the way for German Trumpists. The European election was just a warning shot.

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08 July 2024

The Stakes of the Unwritten Constitutional Norms and Principles Debate in Germany

Focussing on “writtenness” can sharpen our sensibility of how liberally the German legal system allows the Federal Constitutional Court, as well as other courts, to acknowledge legal norms or principles whose textual basis in the Grundgesetz is far from obvious – which in other jurisdictions might be put into the area of norm-free, principle-oriented argumentation, i.e. whose constitutional quality is being problematized.

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07 June 2024

Die Moral und die Grundmandatsklausel

Das neue Wahlgesetz, das im März 2023 beschlossen wurde, hat viel Kritik auf sich gezogen. Insbesondere die dort implementierte Abschaffung der Grundmandatsklausel findet eine erbitterte Gegnerschaft. Gregor Gysi bezeichnete das Vorgehen der Ampel schlicht als „unmoralisch“. So fremdartig der Vorwurf der „Unmoral“ im Kontext einer verfassungsrechtlichen Debatte erst einmal zu sein scheint, so bringt er den Kern des weitverbreiteten Unbehagens am neuen Gesetz gut auf den Punkt. Denn nicht nur das Gesetz könnte „falsch“ sein, sondern einige Akteure könnten auch aus den „falschen“ Motiven gehandelt haben.

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30 May 2024
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A Comparative Analysis between the Corporate Sustainability Due Diligence Directive and the French and German Legislation

This blog post offers an initial comparative glimpse of the most important changes that the Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) will bring for the respective mandatory human rights and environmental (HREDD) legislation in Germany and France. While both the French Duty of Vigilance Law and the German Supply Chain Act already require effective HREDD, the CSDDD goes a long way in strengthening the requirements and bringing them more in line with international standards.

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29 May 2024

Polizei und Taser

Immer mehr Landesgesetzgeber führen den Taser als weiteres polizeiliches Einsatzmittel neben Pfefferspray, Schlagstock und Schusswaffe ein. Dabei ist die fortschreitende Ausrüstung aus einer Reihe von Gründen, die im Diskurs oft zu kurz kommen, abzulehnen. So birgt der Beschuss einer Person mit einem Elektroimpulsgerät praktisch nur schwer zu kontrollierende gesundheitliche Risiken und endet in der Praxis immer wieder tödlich. Außerdem ist zu befürchten, dass Beamte die Geräte künftig extensiv nutzen und sich damit eine Form erheblicher polizeilicher Gewaltanwendung schleichend normalisiert – nicht zuletzt deshalb, weil deren Einsatz in den meisten Ländern bislang nicht eigens geregelt ist.

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02 May 2024

Why the Provisional Measures Order in Nicaragua v. Germany severely limits Germany’s ability to transfer arms to Israel

In an application before the International Court of Justice brought by Nicaragua against Germany, Nicaragua requested that the ICJ indicate provisional measures as a matter of extreme urgency with respect to Germany’s ‘participation in the ongoing plausible genocide and serious breaches of international humanitarian law and other peremptory norms of general international law occurring in the Gaza Strip’. While Nicaragua did not get any of the provisional measures requested, the request for provisional measures may nevertheless have achieved its aim of preventing Germany from providing arms to Israel for use in the Gaza Strip.

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19 April 2024
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Without a Doubt

The German Federal Court of Justice recently announced that the exclusion of functional immunity for foreign state officials in cases of international crimes is “without a doubt” part of customary international law. Like many others in academic literature, we agree with this conclusion – the German government would be well advised to embrace it and put an end to its long-standing ambiguous position on the matter.

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08 April 2024

Wir fahren zusammen, aber streiken müssen wir allein

Am 1. März 2024 streikten die Beschäftigten des öffentlichen Personennahverkehrs für bessere Arbeitsbedingungen, während gleichzeitig Aktivist*innen von Fridays for Future für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs demonstrierten. Daraufhin kam die Diskussion auf, ob ein solcher Streik nicht ein rechtswidriger politischer Streik sein könnte. Wann und unter welchen Umständen diese Differenzierung und das Verbot des politischen Streiks entstanden sind und ob die rechtsdogmatische Herleitung überzeugt, ist nicht nur für das Verständnis der Genese des deutschen Streikrechts interessant.

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26 February 2024

Rethinking the Law and Politics of Migration

2023 was, to put it mildly, a terrible year for (im)migrants and their human rights. With the declared end of the Covid pandemic came an end to the exceptional border policies it had led to which had further restricted already weakened migrants’ rights. Yet governments have largely chosen to replace them with legal frameworks that incorporated many of the same rights negating policies and ideas- except for this time they put them on a permanent legal basis. Liberated from their initial emergency rationales, asylum bans have now joined outsourcing and overpopulated mass detention camps as standard methods of migration governance. What is the role of legal scholarship and discourse at a time where governments seem increasingly comfortable to eschew many long-standing legal rules and norms, often with majority support?

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25 January 2024

Measuring with Double Legal Standards

Less than two hours after Israel had closed its pleadings, the German Government released a press statement, announcing its intent to intervene as a third party under Article 63 of the Statute of the ICJ (ICJ Statute). Therefore, it can be assumed that Germany did not take sufficient time to conduct a comprehensive assessment prior to its decision. At all costs, it sought to be perceived as being on Israel’s side. Germany’s decision may not appear startling given that it had previously intervened in both genocide proceedings against Russia (Ukraine v Russia case) and Myanmar (Rohingya case). However, in the latter case, Germany joined Gambia in upholding a purposive construction of Article II Genocide Convention, which would seem to present a serious obstacle to support Israel. Thus, this contribution investigates whether Germany, in its intervention in the "Genocide in the Gaza Strip case", would be able to abandon its previous submissions in the Rohingya case and instead adopt a more restrictive construction of the Article II Genocide Convention.

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17 January 2024
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Germany Blocks Europe-Wide Protection of Women Against Violence

Gender-based violence has dramatically increased in the European Union (EU) in recent years. In particular women are widely affected by rape. On 8 March 2022, the Commission presented a Draft Directive for comprehensive, effective and enforceable protection against gender-based violence in all EU Member States. The main point of contention in the negotiations, which could ultimately prevent the adoption of the Draft Directive, is the introduction of the common definition of the criminal offence of rape. The Directive aims to harmonize across Europe the definition of rape as a violation of the consent-based sexual act. Yet, twelve Member States, with Germany and France at the forefront, are not convinced that the EU has a sufficient legal base to regulate that issue. This article highlights the arguments for a common regulation of the criminal offence of rape in the EU under Art. 83 (1) TFEU against the doubts raised by the German Federal Ministry of Justice.

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12 January 2024

Der Bund als Retter in der Flut?

Bereits jetzt ist absehbar, dass die Hochwasserschäden in mehreren Bundesländern, insbesondere in Niedersachsen, hohe Wiederaufbaukosten nach sich ziehen werden. Auf die Frage, ob die aktuelle Situation ein abermaliges Aussetzen der Schuldenbremse rechtfertige (im Hinblick auf die Ahrtal-Flutkatastrophe 2021 unlängst auch von Robert Pracht diskutiert), stellte Regierungssprecher Steffen Hebestreit klar, dass sich der Bund – zu gegebener Zeit – „vor seiner Verantwortung nicht drücken“ werde, „wenn ein Schadensereignis von nationalem Ausmaß mit hohen Schadenssummen zu bewältigen wäre.“ Der vorausgehenden Frage, ob überhaupt eine Kompetenz des Bundes zur Finanzierung flutbedingter Wiederaufbauhilfe besteht, wurde in der aktuellen Debatte bislang nicht nachgegangen. Nach hier vertretener Ansicht muss dies auf Grundlage der bundesstaatlichen Kompetenzverteilung in den meisten Fällen verneint werden.

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20 December 2023

Can Germany Remain Silent?

Is Germany legally obligated to condemn violations of international humanitarian law? This argument was recently put forward in an article on Verfassungsblog. Elsewhere it was claimed that Germany, along with other States failing to utilize their full repertoire of diplomatic options (including “[calling] for a permanent ceasefire”), is in breach of its own IHL-responsibilities. Admittedly, international law does have a say when organs of States speak. Nevertheless, the intricacies of this matter go beyond first impression. I submit that such a duty is not as easy to derive in the present case as is suggested by opposing views.

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19 December 2023

The Economic Distortions of the Federal Constitutional Court’s Debt Brake Decision

Germany is not facing a debt crisis, but rather a serious budget crisis triggered by the ‘debt brake’ ruling of the Federal Constitutional Court (FCC). This crisis is deeper than the 60 billion in unused "Corona debts" being shifted to a climate fund, as reported in the media. More fundamentally, the court has mandated that the federal budget strictly adhere to the "principle of annuality" (Jährlichkeit). This is the most significant impact of the court's ruling, and from an economic perspective, it is quite perplexing.

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18 December 2023

(State) Immunity for Palestine?

On December 11, 2023, the Berlin Public Prosecutor's Office decided to discontinue investigations against Mahmoud Abbas, the President of the Palestinian National Authority. The declared reason for doing so lies in his immunity pursuant to Section 20 para. 1 of the German Courts Constitution Act (GVG). The decision is instructive with regard to Germany's understanding of sovereign immunity and Palestine's role in international relations.

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28 November 2023

‘Steadfast and Unreserved’

On 24 November 2023, the Barcelona City Council passed a resolution, suspending diplomatic ties with Israel, until a permanent ceasefire is established. While this may not reflect the stance of the Spanish government, it has nevertheless condemned ‘the indiscriminate killing of innocent civilians’. As more EU States (such as Belgium, France, and Ireland) have raised their concerns regarding Israel’s continuous military operations in Gaza, Germany has remained steadfast in its ‘unwavering’ and ‘unreserved’ support for Israel. To the extent that Israel has failed to comply with international humanitarian law (IHL), Germany’s position might amount to a breach of its obligation under common Article 1 (CA1) of the 1949 Geneva Conventions (GC) to ‘ensure respect’ for IHL. While this obligation is incumbent on all States parties to the GC, this post focuses on Germany due to its particularly affirmative position with respect to Israel’s conduct.

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22 November 2023

Deregulating Legal Gender in the Shadow of Social Ascription

On 23 August 2023, the German government published a bill on Gender Self-Determination (hereinafter also referred to as SBGG-E). The bill is currently under debate before the German parliament (Bundestag) and is subject to heated socio-political debate. Its primary objective consists of deregulating the conditions for altering and deleting the gender entry provided by the German Civil Status Act. Aside from a strong commitment to deregulating legal gender (Section 1 SBGG-E), the bill sets boundaries and conditions for gender recognition. While some appear self-explanatory, others are infused by what I will hereinafter refer to as the ‘logic of social ascription’.

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16 November 2023

Die Repolitisierung des Politischen

Das Verfahren um den zweiten Nachtragshaushalt 2021 gab dem Bundesverfassungsgericht die Gelegenheit, grundlegende Fragen des Finanzverfassungsrechts rund um die Schuldenbremse zu klären. Die Entscheidung, das Gesetz zu kassieren, war die juristisch einzig richtige ‒ und beraubt die deutsche Politik einer schützenden Selbsttäuschung.

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21 September 2023
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The Legal Art of Judging Art

In another round of the case "Metall auf Metall", the German Federal Court of Justice is asking the Court of Justice of the European Union how to define the concept of pastiche. The CJEU response will not only be crucial for the rules of artistic imitation, but also set the legal frame for the digital reference culture of millions, as expressed in Memes and GIFs every day. This Article takes the referral to the CJEU as an opportunity to recapitulate the proceedings with a sideways glance at the Supreme Court’s  Warhol case. Its discussion of transformative use addresses the questions the CJEU will have to answer when defining “pastiche”. How should we deal with the art of imitation?

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11 August 2023

Über die sogenannte Clankriminalität

Bereits seit Jahren ist das Phänomen der „Clankriminalität“ in der rechts- und kriminalpolitischen Diskussion in Deutschland omnipräsent und wird dabei sowohl von Medien als auch von weiten Teilen des Parteienspektrums als Inbegriff bekämpfungswürdiger Kriminalität und besondere Bedrohung für die Sicherheitslage in der Republik dargestellt. In den letzten Tagen geriet der Begriff im Zusammenhang mit einem „Diskussionsentwurf für ein Gesetz zur Verbesserung der Rückführung“ aus der Feder des Bundesministeriums des Inneren und für Heimatschutz erneut in die Schlagzeilen. Die Selbstverständlichkeit, mit der die meisten Beiträge zu dieser – auch noch aus anderen Gründen verunglückten – Debatte (mal wieder) auf den Begriff der „Clankriminalität“ zurückgreifen, gibt mir Anlass zum Widerspruch.

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03 August 2023

“Blood On Your Hands”

Metaphors are not just rhetorical devices. They are also a significant part of legal reality. A look across the Atlantic shows that the effects they can have even entail risks for the constitutional democracy. This blog posts looks at the case of Zooey Zephyr, member of the House of Representatives in Tennessee, who was stripped of her speaking rights for calling out Republicans for having 'blood on their hands'. At present, however, legal interpretation does not allow an accurate grasp of such metaphors. Therefore, a rethinking is necessary.

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18 July 2023
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Changing Tides in European Election Law

On 15 June, the Bundestag approved a minimum percentage threshold for elections to the European Parliament (EP). Shortly before the summer break, the Bundesrat (Federal Council) also agreed to the clause. German lawmakers already failed twice in this endeavour before the Federal Constitutional Court (Bundesverfassungsgericht, short BVerfG). This time, the German legislator can refer to a binding EU legal act backing its reform efforts. This means the electoral threshold must now be treated (also by the constitutional court) as determined by EU law – with all consequences. However, even a 2% hurdle is not 100% safe from the BVerfG.

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08 July 2023

Intertemporal Freedom in the Historic Climate Protection Ruling of the German Federal Constitutional Court

The climate protection ruling of the German Federal Constitutional Court in Karlsruhe of 2021 is a historic decision. It is on a par with the Court's major landmark decisions such as Lüth, Elfes, or Brokdorf. It updates the fundamental value of equal freedom: Freedom includes future freedom and, as a right to intertemporal freedom, can demand a proportional distribution of freedom opportunities over time. 

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30 June 2023
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Politicians don’t dance? AI doesn’t either!

“Why don’t politicians ever dance? – Because they have too many steps to backtrack on!” Chat-GPT answered this when we asked the program to tell a political joke. While this example is somewhat worrying since the underlying assumption might perpetuate existing stereotypes about politics and politicians, the joke also highlights that AI has become witty and incredibly good at behaving in a way we perceive as human. Thus, we take the recent advancements of generative AI as a motivation to analyze its potential effects on political campaigns and democratic elections.

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19 May 2023

Medienfreiheit als europäische Tradition

Über den Entwurf des Europäischen Medienfreiheitsgesetzes (EMFA) und seine Auswirkungen auf die Unabhängigkeit der Nationalstaaten im Bereich der Medien wird derzeit lebhaft diskutiert. Ein Vorwurf war besonders häufig zu hören: Der Entwurf des EMFA sei der neuste Versuch Brüssels, die Souveränität östlicher Mitgliedstaaten mit Rechtsstaatlichkeit-Defizitzu unterminieren. Dieser Beitrag stellt sich diesem Vorwurf entgegen. Oft wird nämlich vergessen, dass die Regulierung europäischer Medien zwecks Sicherung des Medienpluralismus weder eine neue Forderung ist, noch historisch einen engen Bezug zu den östlichen Mitgliedstaaten aufweist. Im Gegenteil, das Streben nach einer Harmonisierung des Medienpluralismus und der Medienfreiheit ist ein seit Jahrzehnten immer wiederkehrendes Vorhaben in der EU. Die EMFA als ‚neuesten‘ Versuch Brüsseler Einflussnahme auf Osteuropa darzustellen ist daher schlicht ahistorisch.

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20 February 2023
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Löschen für die Vielfalt

Das Bundesverwaltungsgericht gelangt mit einiger Anstrengung zu einer generellen Pflicht öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten, Inhalte auf ihren Social Media-Präsenzen zu moderieren und Nutzendenkommentare ohne hinreichenden Sendungsbezug zu löschen. Die Chance, ein zukunftweisendes Judikat zum Auftrag des ÖRR in der plattformisierten Öffentlichkeit zu erlassen, lässt der 7. Senat ungenutzt, dabei hatte das erstinstanzlich befasste VG Leipzig einen Weg dorthin aufgezeigt.

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13 February 2023

Schon wieder ein Beschleunigungsgesetz

Schon lange waren sich die Sachverständigen in einer Anhörung des Rechtsausschusses nicht mehr so einig: Der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf für ein „Gesetz zur Beschleunigung von verwaltungsgerichtlichen Verfahren im Infrastrukturbereich“ gehe an der Sache vorbei, greife in bedenklicher Weise in Rechtsschutzgarantien ein und habe im Übrigen kaum Beschleunigungspotenzial. Dennoch hat der Bundestag am vergangenen Freitag den Gesetzentwurf in kaum veränderter Fassung beschlossen.

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11 February 2023

Einmal amtlich, immer amtlich?

Im Verfassungsblog erschien kürzlich ein Beitrag zur „Umnutzung“ des Twitter-Accounts durch die Bundesinnenministerin. Das Urteil: Verfassungswidrig, sogar ein Widerspruch zu demokratischen und rechtsstaatlichen Standards wurde attestiert, wobei nicht erläutert wird, worin etwa Letztere liegen sollen. Die Kritik ist aber jedenfalls in der bisher geäußerten Pauschalität selbst bei Zugrundelegung der strengen und unflexiblen Linie des BVerfG nicht haltbar. Im Ergebnis dürfte die Sache wesentlich komplizierter sein.

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07 February 2023
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Rechts nur noch die Wand?

Rechtsaußenparteien haben in den letzten Jahrzehnten flächendeckend in den Parteiensystemen Europas fußgefasst. Zehn Jahre nach ihrer Gründung hat sich mit der Alternative für Deutschland (AfD) auch in der Bundesrepublik eine Partei am rechten Rand des Parteienspektrums etabliert. Die etablierten Parteien in Deutschland suchen seit der Gründung der AfD nach wirksamen Strategien, um den Erfolg der Partei einzudämmen. Noch im November 2021 proklamierte Friedrich Merz mit seiner Kandidatur zum CDU-Parteivorsitz eine Brandmauer zur AfD. Von dieser Brandmauer scheint zu Beginn dieses Jahres nicht mehr viel übrig.

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03 February 2023

Pressure to Party?

Much has changed – and been written – since the ‘Alternative für Deutschland’ (AfD) was founded ten years ago by some rather neoliberal economists and former conservative party members. Today, hardly anyone talks about its early Eurosceptic profile, as it was soon replaced by nativist, authoritarian positions, making the party a typical member of the (populist) radical right party family. This shift to the far right was accompanied by a massive change in the party’s executive committee and membership base in 2015. Today, none of the first party spokespersons is a member of the party anymore.

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20 January 2023
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Judges, Political Mandates and Judicial Independence in Germany

In Germany, 2022 has been a turbulent year regarding former (extreme) right-wing Members of Parliament (MP) returning to their original office as civil servants and judges. Two cases created special great media attention: Jens Maier and Birgit Malsack-Winkemann, demanded (and partly succeeded) to return to serve as judges again. These cases bring the (often problematic) relationship between judges and politics into sharper focus. Therefore, we would like to provide access to the German debate on to an English reading audience as food for possible comparative insights.

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19 January 2023
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Farewell to “Personenwahl”

The traffic light coalition’s (Ampelkoalition) draft for electoral reform opens a new chapter in the history of personalized proportional representation in Germany. The story began in London on February 16, 1946 (see Knowles). Representatives of the British occupation administration in Germany and the British government agreed at that time on a new local electoral law for their occupation zone. As part of this new system, one part of the local deputies was to be elected by relative majority in constituencies, the other based on party electoral lists according to the proportional representation of the parties.

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22 December 2022

The Soviet Famine and Criminalising “Denialism”

The precedent set by international human rights law and the case law of European constitutional courts allows the exceptional criminalisation of Holocaust denial. But the same “exceptional” treatment does not apply to other events which may or may not consist of a “genocide, crime against humanity or a war crime”. Thus, EU Member States struggle to strike a balance between their obligations deriving from international human rights law and those deriving from EU law.

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14 December 2022

Twitter – Wie der Digital Services Act willkürlichen (Ent-)Sperrungen und der „Generalamnestie“ eine Absage erteilt

Die Willkür Elon Musks auf Twitter sorgt für Entsetzen. Er hat durch willkürliche (Ent-)Sperrungen von Nutzer*innen zur Unsicherheit und Polarisierung des Online-Diskurses beigetragen. Derartiger Willkür bei der Mitgliedermoderation wird der neue Digital Services Act der EU einen Riegel vorschieben.

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13 December 2022

Schutz vor Verletzung von Persönlichkeitsrechten und „Desinformation“ in sozialen Medien unter Bedingungen der politischen Polarisierung

Für den Schutz vor Persönlichkeitsverletzungen in Medien wie Twitter und Facebook gilt im Wesentlichen und kaum verändert das auf den Schutz des Individuums eingestellte Äußerungsrecht, wie es seit vielen Jahrzehnten besteht. Das deutsche NetzDG und der europäische Digital Services Act (DSA) ergänzen dies um eine quantitative kollektive Dimension: Für den Schutz gegen die große Zahl der rechtswidrigen Äußerungen im Internet wird eine Art Rasenmäher-Prinzip entwickelt, das vor allem schnelle Löschungen durch Provider erzwingen soll. Dies ist nicht der richtige Ansatz.

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06 December 2022

Upgrading German Citizenship

As part of their broader agenda to “modernize” its immigration laws, Germany’s government has proposed to ease immigrants’ access to citizenship. The opposition – especially the CDU – as well as the liberal government coalition partner FDP are not happy with this. Among other things, they are concerned that the new law would seriously diminish the value of German citizenship and insist that immigrants should successfully integrate before they become German nationals. I argue in the following that these concerns, and further claims, are unfounded.

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21 November 2022

Die umweltrechtliche Verbandsklage lernt Auto fahren

Der Europäische Gerichtshof hat in der causa Klagebefugnis von Umweltverbänden (wieder einmal) gesprochen. Anerkannten Umweltverbänden darf es demnach nicht unmöglich gemacht werden, EG-Typgenehmigungen des Kraftfahrtbundesamtes gerichtlich überprüfen zu lassen. Das Urteil lehrte der umweltrechtlichen Verbandsklage nun das Autofahren, bereitet ihr aber gleichzeitig den weiteren Weg des Erwachsenwerdens. Denn im Besonderen hat der Gerichtshof über die Justiziabilität der Genehmigung von knapp fünf Millionen Fahrzeugen entschieden. Im Allgemeinen aber über die Justiziabilität sämtlicher staatlicher Entscheidungen, die möglicherweise gegen Umweltrecht verstoßen.

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07 November 2022
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Ein „konstitutioneller Wumms“ für den Straßenbau

Ein Vorschlag aus FDP-Kreisen sorgt seit Anfang Oktober für verfassungsrechtliches Stirnrunzeln: Durch die Einführung eines neuen Staatsziels „Verkehrsinfrastruktur“ im Grundgesetz soll eine schnellere Umsetzung von Infrastrukturvorhaben ermöglicht werden. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich die Idee bestenfalls als Symbolpolitik, tatsächlich aber wohl als Fördermaßnahme für klimaschädliche Verkehrsinfrastruktur.

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26 October 2022

Alles auf Anfang oder weiter so?

Bei der Wahlprüfung durch das Parlament und durch die Verfassungsgerichte stellt sich nicht nur die Frage, wie stabil ein Parlament gehalten werden muss, sondern auch umgekehrt, in welchem Maße Wahlen noch die Überzeugungskraft besitzen, tatsächlich demokratische Legitimation zu stiften. Je öfter nämlich offensichtliche Rechtsverstöße bei der Wahl durch die Besonderheiten des Wahlprüfungsverfahrens vollkommen folgenlos bleiben, desto stärker werden Zweifel daran genährt, ob es bei der Wahl überhaupt mit rechten Dingen zugeht und nach demokratischen Regeln gespielt wird.

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05 September 2022

Innere Geschlossenheit um jeden Preis

Am 29. August 2022 sprach Bundeskanzler Olaf Scholz an der Karls-Universität in Prag über seine europapolitische Zukunftsvision. Auf der Grundlage des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs auf die Ukraine stellte er vier Grundüberlegungen vor, welche sich mit den Begriffen Erweiterung der Europäischen Union, Souveränität, Einigkeit und Wertefundament zusammenfassen lassen. Während sein Plädoyer für die eine erweiterte, souveräne und nach innen geschlossene EU entschlossen und energisch wirkte, blieben seine Ausführungen zum Wertefundament der EU erstaunlich knapp. Weder ging er konkret auf die schwerwiegenden Rechtsstaatlichkeitsprobleme in Polen und Ungarn ein, auf die die Europäische Kommission in ihren neusten Rule of Law Reports erneut hinwies. Noch erscheinen seine Vorschläge zur Abstellung bestehender rechtsstaatlicher Defizite in allen Mitgliedsstaaten überzeugend.

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29 August 2022

Masernimpfpflicht: Zur Notwendigkeit einer Debatte über die Grenzen des (bislang) erlaubten Risikos

Die Einführung einer Masernimpfpflicht für bestimmte Personenkreise markiert ein neuerliches Nachgeben gegenüber einem Zeitgeist, der immer weniger bereit ist, selbst altbekannte Gesundheitsrisiken zu tolerieren. Das Bundesverfassungsgericht gebietet dem keinen Einhalt – im Gegenteil. Als Gesellschaft sollten wir hierüber sprechen, zumal alles andere als ausgemacht ist, dass eben jene gesundheitsbezogene Risikoaversion mehr ist als ein medial getriebener Trend, dessen Akteure das kritische Fragen – gerade auch hinsichtlich vermeintlich uneingeschränkt feststehender naturwissenschaftlicher Wahrheiten – verlernt haben.

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26 August 2022

Das Problem um § 216 StGB

Eine Frau spritzt ihrem schwer erkrankten Ehemann eine tödlich wirkende Insulindosis und macht sich deswegen nicht strafbar. Der BGH ist der Auffassung, dass es sich um eine straflose Beihilfe zum Suizid handelt, weil der Verstorbene bis zuletzt das Geschehen beherrscht habe. Im Fokus des Urteils steht damit die Strafvorschrift der Tötung auf Verlangen (§ 216 StGB), deren Verfassungsmäßigkeit vom Senat vorsichtig angezweifelt wird. Die aktuelle parlamentarische Debatte beschäftigt sich währenddessen mit anderen Themen. Wenn der BGH eine aktive Tötungshandlung in eine straflose Suizidhilfe umdeutet, um eine gerechte Entscheidung herbeiführen zu können, sollte der Gesetzgeber das zum Anlass nehmen, § 216 StGB verfassungskonform auszugestalten.

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25 August 2022

Atomausstieg? – nein danke!

Täglich wird das Schreckensszenario an die Wand gemalt: Deutschland friert im Winter aufgrund mangelnden Gases. Daher häufen sich in den letzten Wochen die Forderungen, die drei verbleibenden AKW nicht wie geplant mit Ablauf des Jahres abzuschalten und somit doch nicht den geplanten Ausstieg aus der Atomenergie zu vollziehen. Der aktuelle Atomausstieg ist ein komplexes Konstrukt der vergangenen zwei Jahrzehnte. Der Weg zu dem heutigen Kompromiss führte aufgrund der Verletzung rechtsstaatlicher Grundsätze und von Art. 14 GG zu mehreren Fingerzeigen aus Karlsruhe. Nun droht durch eine überhastete Änderung des Atomgesetzes dieses fein austarierte Verhältnis zwischen Energiesicherheit, Umsetzung des Willens der Bevölkerung sowie der Grundrechtspositionen der AKW Betreiberfirmen ins Wanken zu geraten.

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21 July 2022

Erfolgsaussicht: Ein „geeignetes“ Triagekriterium?

Das auch nach dem Verfassungsgerichtsurteil ungeklärte Problem mittelbarer Diskriminierung behinderter Menschen bei einer pandemiebedingten Triage wird in dem aktuellen Entwurf zu einem „Triage-Gesetz“ durch sprachliche Tricks verschleiert.

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15 July 2022

Welche Probleme das Cannabiskontrollgesetz lösen muss

Die Totallegalisierung von Cannabis in Deutschland schreitet rasch voran. In der zweiten Jahreshälfte will die Regierung einen Gesetzentwurf zum Cannabiskontrollgesetz präsentieren. Dieser wird mit Spannung erwartet, nicht nur von den vielen Lobbyisten und Investoren, die sich auf einen neuen Milliardenmarkt freuen. Auch die vielen deutschen Cannabiskonsumenten wollen verständlicherweise endlich Rechtssicherheit und Freiheit vor Strafverfolgung. Die Bundesregierung muss allerdings noch eine Reihe von offenen Fragen klären, bevor sie das Cannabiskontrollgesetz präsentieren kann.

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11 July 2022

Das Bundesverfassungsgericht, die Bundesregierung und der Interorganrespekt

Das Verwaltungsgericht Karlsruhe beschied dem BVerfG mit Beschluss vom 14. Juni 2022, dass seine Pressestelle Fragen einer Bild-Journalistin zu einem gemeinsamen Abendessen von Verfassungsrichterinnen und -richtern und Mitgliedern der Bundesregierung hätte beantworten müssen. Auch in der öffentlichen Diskussion ist der undurchsichtige Umgang mit den journalistischen Nachfragen auf Kritik gestoßen, gerät er doch mit dem eigenen Anspruch des Gerichts auf Transparenz in Konflikt. Der informelle Charakter des Abendessens provoziert indes eine gewisse Öffentlichkeitsdistanz. Grund genug, um diese Praxis zu hinterfragen.

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05 July 2022

Weder Burnout-Attest noch Jodel-Diplom

Wer sich anschickt, ein System zu ändern, das in seinen wesentlichen Zügen seit 153 Jahren unverändert geblieben ist und dessen Einführung damit länger zurück liegt als die Gründung des Deutschen Reiches im Spiegelsaal von Versailles, der muss mit Abwehrreflexen rechnen. Denn spricht nicht gerade diese hervorstechende Beständigkeit der juristischen Ausbildung für die Beibehaltung des jetzigen Systems? So schlecht kann etwas, das schon immer so gemacht wurde, ja nicht sein. Oder? Eine Erwiderung an den am 29.06.2022 in der FAZ erschienenen Artikel „Der Bachelor ist ein Loser-Abschluss“ von Tiziana Chiusi.

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04 July 2022
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Congress shall make no law

Am 30. Juni hat der U.S. Supreme Court mit 6-zu-3-Stimmen entschieden, dass die Bundes-Umweltschutzbehörde die Betreiber von Kohlekraftwerken auf der Grundlage des Clean Air Act auch künftig nicht dazu verpflichten darf, entweder die eigene Stromproduktion zu reduzieren, in die Produktion grünen Stroms zu investieren oder Emissionszertifikate im Rahmen eines Emissionshandelssystems zu erwerben. Die Entscheidung ist nicht nur wegen ihrer potentiell verheerenden Auswirkungen auf die Effektivität des US-Klimaschutzregimes von Interesse. An ihr lässt sich auch in exemplarischer Weise studieren, wie die gegenwärtige konservative Mehrheit des Supreme Court mit dem Problem der Versteinerung der amerikanischen Bundesgesetze umgeht.

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01 July 2022

Staatsgeheimnisse und effektiver Rechtsschutz nach 9/11

Staaten haben Geheimnisse, die sie nach ihren innerstaatlichen Rechtsvorschriften vor einer Veröffentlichung schützen. Besonders problematisch ist die Geheimhaltung, wenn sich das Verfahren um gravierende Menschenrechtsverletzungen dreht, die von staatlichen Stellen verübt worden sind. Hier kann die Geheimhaltung die justizielle Aufarbeitung staatlichen Unrechts beeinträchtigen oder gar ganz verhindern und den individuellen Anspruch auf effektiven Rechtsschutz leerlaufen lassen.

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23 June 2022
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Governing the Memory of the Present

Putin’s Russia is a global champion of memory laws that fabricate the state’s perennial innocence and glory and make it a criminal offense to diverge from the state-sanctioned historical narratives. The state’s propaganda has also promoted symbols that convey support for or condoning of the Russia’s war, such as the “Z”, “V”, and St. George's ribbon. The emergence of these symbols in the public sphere has put militant democracy provisions existing in many European legal orders into the spotlight, but also propelled lawmakers in some states to adopt new provisions prohibiting the use of such symbols. We discuss the reaction mechanism in Lithuania, Germany, and Poland.

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02 June 2022

Innerbehördliche Extremismusbekämpfung durch „Denunziation“

Am 13. Mai veröffentlichte das Bundesamt für Verfassungsschutz den Lagebericht „Rechtsextremisten, ‚Reichbürger‘ und ‚Selbstverwalter‘ in Sicherheitsbehörden“. Als Maßnahmen zur Bekämpfung von Extremismus gerade in den Sicherheitsbehörden führt der Lagebericht diverse Instrumente zur Prävention, Detektion und Reaktion auf. Er könnte aber auch weitergehend zum Nachdenken über die Frage anregen, wie sich Beamt:innen zu verhalten haben, wenn ihnen entsprechende Verdachtsfälle aus dem Kolleg:innenkreis bekannt werden.

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18 May 2022

Die (materielle) Gerechtigkeit vor dem OLG Celle

Das „Gesetz zur Herstellung materieller Gerechtigkeit“ vom 21. Dezember 2021 hat seinen ersten Praxistest bestanden. In einem ausführlich begründeten Beschluss vom 20. April 2022 kam das OLG Celle zu dem Ergebnis, dass das Gesetz in jeder Hinsicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist.

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13 May 2022

Die Entwicklung des informationellen Trennungsprinzips

Die Bedrohungen des internationalen Terrorismus nach 9/11 haben es intensiviert, den Datenaustausch der Sicherheitsbehörden untereinander zu optimieren. Die Gesetzgebung schien dem Credo der Prävention durch Massenüberwachung zu folgen, wodurch die Trennung als Grundregel zunehmend durchlässiger zu werden scheint. Diese Entwicklungen bieten wichtige Anhaltspunkte zum Verständnis der administrativen Sicherheitsarchitektur in Deutschland.

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29 April 2022
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Zwei Jahrzehnte nach 9/11 – Höchste Zeit für ein empirisch basiertes Monitoring staatlicher Überwachungsmaßnahmen

Wir können bislang nicht annähernd quantifizieren, in welchem Umfang sich die „Überwachungslast“ in Deutschland seit 9/11 tatsächlich verändert hat, noch lässt sich deren Gesamtumfang bestimmen. Erst mit der Ausübung der verfügbaren rechtlichen Kompetenzen materialisiert sich der damit verbundene Grundrechtseingriff. Daher ist die Kernfrage nach dem – verfassungsrechtlich vertretbaren – Maß staatlicher Überwachung eben auch eine quantitative.

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21 April 2022

Erhöhung statt Anpassung

Der Bundestag wird demnächst in erster Lesung über Änderungen des Mindestlohngesetzes (MiLoG) beraten. Es geht um die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde, eines der wichtigsten Themen von Olaf Scholz‘ Wahlkampfkampagne („Respekt“). Dass hier scheinbar lediglich eine Zahl die andere ersetzt, wirft aber doch die eine oder andere verfassungsrechtliche Frage auf – wenn man sich die Architektur des 2015 in Kraft getretenen MiLoG genauer anschaut.

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12 April 2022

The Security-Oriented Turn in Energy Law

The full range of strategic aspects should be taken into account by the Federal Government in developing its „national defence strategy“. Robert Blackwill and Jennifer Harris have already described the strategic importance of economic policy and especially energy policy measures as „war by other means“. Accordingly, redefining security policy must not stop solely at the selection of new weapons systems. Rather, the German government faces the task of also realigning its energy policy with the changed strategic situation in accordance with the European energy policy.

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06 April 2022

Arming for Peace

The German chancellor’s speech on February 27, 2022, stating that changed times also demand changed policies, has been readily interpreted as a plea for a primarily military-focused policy aimed at deterrence, which may now finally once again be oriented towards political realities. It is almost breathtaking how, in a very short time, entire traditions of thought are nominally being laid to rest in this debate, without any critical questioning of whether this is justified: Does the war in Ukraine really demonstrate that diplomacy or the approach of interdependence have failed? How wise can a policy be that simply wants to reverse past policy by means of a „turning point“?

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04 April 2022

Kontinuität womit? Alternativlos wozu?

Review Essay
Die Behördenforschung ist etwas in die Jahre gekommen. Vielleicht hat sie sogar ihren Zenit überschritten und wir müssen über neue, innovative(re) Formate nachdenken. Ist der ersten Untersuchung zur NS-Vergangenheit des Auswärtigen Amts noch sehr viel Aufmerksamkeit zuteilgeworden, haben spätere Untersuchungen, auch die zur Rosenburg, dem damaligen Sitz des Bundesjustizministeriums, weit weniger Aufmerksamkeit erfahren.

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23 March 2022

The Third Caesura in German Security Policy

The sudden announcement of a „special fund“ for the, admittedly, lagging overhaul of the German armed forces, and the permanent increase in the defense budget (the „2 percent“ target of the NATO agreements of 2002) should be understood for what they are – a grasping for the emergency brake and not an „arms race.“

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22 March 2022

“Juridified” Control

I argue that there should be a greater separation of powers with regard to foreign deployments than has been the case to date. In addition to the actors who have so far been primarily involved in decisions on foreign deployments – the German Federal Government and Bundestag – the German Federal Constitutional Court should also be given a clearer basis of responsibility for clarifying constitutional issues that have arisen. In this way, the constitutional framework can be made more concrete and strengthened in the long term.

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18 March 2022

The End of Germany’s Strategic Restraint

In a special session of the German Bundestag on February 27, 2022, on the occasion of the Russian invasion of Ukraine, the federal government announced nothing less than a realignment of the Federal Republic of Germany's long-standing security and defense policy principles. The decisions taken by the Government replaced the "culture of strategic restraint" that had for decades characterized German decision-making in foreign, security and defense policy with a more active, independent and robust foreign policy role.

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17 March 2022

Vorläufig teilweise verfassungskonform

Das Ende der „größten Verfassungsbeschwerde der Geschichte“ kommt recht unspektakulär daher: Fast fünfeinhalb Jahre nach der mündlichen Verhandlung über eine einstweiligen Anordnung zum Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA) zwischen Kanada und der EU erklärte das Bundesverfassungsgericht mit seinem am 15. März 2022 veröffentlichten Beschluss vom 9. Februar 2022 die drei Verfassungsbeschwerden und den Organstreit der Fraktion Die Linke für teilweise unzulässig und im Übrigen unbegründet. Gerade einmal 29 Randnummern benötigte der Zweite Senat für die Begründetheitsprüfung, die damit in Anbetracht der Bedeutung des Verfahrens nicht nur recht knapp, sondern sogar etwas kürzer als die Folgenabwägung im Rahmen der einstweiligen Anordnung ausfiel.

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26 February 2022
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Kette ins nichts?

Noch immer sind deutscher und europäischer Gesetzgeber dabei, die digitale Plattformökonomie juristisch einzuhegen. Im Umgang mit der Blockchain besteht nun die Gefahr, dass sich das alte Muster aus blauäugiger Begeisterung mit anschließendem Erstaunen wiederholt. Sie müssen aber nicht nur zivilrechtlich dogmatisiert, sondern auch öffentlich-rechtlich reguliert werden. Es drohen sonst Gefahren für den Rechtsschutz im digitalen Raum, den man gerade zu zivilisieren begonnen hat.

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24 February 2022

Die Relevanz der inneren Einstellung

In der jüngeren Vergangenheit trat die freiheitliche demokratische Grundordnung insbesondere wegen diverser Äußerungen von Beamt:innen verstärkt in den Mittelpunkt der Berichtserstattung. In all diesen Konstellationen geht es um verbale, schriftliche oder über die sozialen Netzwerke verbreitete Äußerungen von Staatsdiener:innen, die Zweifel an deren Bekenntnis zur freiheitliche demokratische Grundordnung hervorrufen, oder sogar gegen diese gerichtet sind. Jedenfalls in den Fällen, in denen eine Äußerung nicht eindeutig als rassistisch oder rechtsextrem einzuordnen ist, kommt es auf die innere Einstellung der sich äußernden Person an.

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04 February 2022

Objektivitätsillusionen des Verfassungsrechts

In der Diskussion zwischen Ute Sacksofsky und Klaus Ferdinand Gärditz, an der sich jetzt auch Hans Peter Bull beteiligt hat, treffen zwei grundsätzlich unterschiedliche Weltverständnisse aufeinander. Gärditz nähert sich der Welt und dem in ihr zu beobachtenden Geschehen mit der Konstruktion einer eindeutigen Dichotomie. Für subjektives Empfinden, subjektive Weltdeutungen und Selbstverständnisse ist kein Raum. Die kulturtheoretisch sensibilisierte Sichtweise Ute Sacksofskys hingegen entwirft eine vollständig andere Welt.

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03 February 2022

Lektion erteilt, Lektion gelernt

Für letztes Jahr angekündigt, gestern veröffentlicht: die 2. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts hat über die Verfassungsbeschwerde von Renate Künast entschieden, mit der sie zivilrechtliche Urteile des Landgerichts und Kammergerichts Berlin angriff. Konkret ging es um 22 Facebook Kommentare, gegen deren Autor:innen Künast Unterlassungs- und Schadensersatzansprüche durchsetzen wollte. Die Entscheidung lässt hoffen, dass Fachgerichte im Umgang mit (sexualisierter) Hassrede sorgfältiger arbeiten.

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21 January 2022

Allgemeine Impfpflicht – ein kleiner Piks, ein großes verfassungsrechtliches Problem

Wir alle haben die Nase voll von der Pandemie. Je erschöpfter wir sind, desto dringender ist der Wunsch nach einem Wundermittel, das der Pandemie ein Ende bereitet. Doch Impfpflichten sind verfassungsrechtlich nur in engen Grenzen zulässig. In der aktuellen Situation werden diese engen Grenzen verfehlt. Eine Impfpflicht ist kein verfassungsrechtlich zulässiger Weg aus der Pandemie.

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17 December 2021

Fighting Corruption with Criminal Law

Criminal law serves as the primary tool of choice in Germany's combat against corruption. Yet, apart from the truism that merely tightening the penal framework to combat corruption is useless anyway, there remain deficits. This blog post argues that some of those deficits are to be found not on the level of law in action, but in the law in the books.

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15 November 2021

Mit Sicherheit gegen Migration

Die Bedenken über die negativen Auswirkungen von Migration auf beispielsweise den wirtschaftlichen Wohlstand, die nationale Identität, die soziale Ordnung und die staatliche Souveränität gingen 9/11 zwar voraus, doch sie haben die Bedenken in migrationsbezogene Sicherheitsängste verwandelt. Auch in Deutschland wurden Forderungen über eine „Verschärfung des Ausländerrechts“ laut. Dieses war zwar schon immer ein Gefahrenabwehrrecht, erst seit 9/11 aber werden Verbindungen zur Terrorismusgefahr gezogen: weg von der konkreten Gefahr zu einer abstrakten Gefährdung.

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04 November 2021

Status, Verantwortung und Gemeinschaft nach 9/11

Migrations- und Staatsangehörigkeitsrecht sind politisch gestaltbare Materien, wie alle anderen. Alle terroristischen Bedrohungen berühren die staatliche Schutzpflicht für das Leben, möglicherweise staatliche Infrastruktur und das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum. Sicher verwerfen die Meisten eine Gleichsetzung von Migration und Terrorismus als politisch (und rechtlich) zurückgeblieben. Das Bild einer Unterwanderung von Migration durch Terrorismus aber wirkt.

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Status, Accountability and Community after 9/11

Migration and citizenship law are politically configurable matters, like all others. All terrorist threats affect the state's duty to protect life, possibly state infrastructure and the sense of security in the public sphere. Picking up a connection to migration, in contrast to already existing domes-tic right-wing and left-wing extremism, can promise a quick reduction of external dangers in the political competition. Certainly, most people reject an equation of migration and terrorism as politically backwards. However, the image of migration being infiltrated by terrorism is effective.

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02 November 2021

Schufa und die DSGVO

Durch einen Vorlagebeschluss des BG Wiesbaden hat der EuGH Gelegenheit, datenschutzrechtliche Anforderungen an das Scoring zu konkretisieren und zugleich auch Stellung zu nehmen zu der Frage, inwieweit dem nationalen Gesetzgeber unter der DSGVO im Bereich des Scoring überhaupt ein Gestaltungsspielraum – für § 31 BDSG – verbleibt.

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28 September 2021

Facebook suspends accounts of German Covid-19-deniers

On 16 September 2021, Facebook suspended more than 150 “Pages and Groups operated by individuals associated with the Querdenken movement in Germany” because of “coordinated social harm”. These accounts were, undoubtedly, spreading misinformation about the Covid-19-pandemic, denying the existence of the virus and encouraging other users to resist the government. However, this type of removal has no legal basis other than Facebook’s Community Standards. Hence, this constitutes a great example of how we (still) apply double standards in content moderation and that, from a legal perspective, we need to think beyond traditional categories and expand the horizontal effect doctrine, but not solely to the advantage of the users affected by the removal.

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19 August 2021

Swipe up for the German Federal Constitutional Court on Instagram

Shortly before noon on 18 August, on an ordinary Wednesday, the German Federal Constitutional Court quietly but firmly took the plunge into the unknown: it published a press release announcing its opening of an official account on Instagram on the occasion of its 70th anniversary. This decision has attracted significant public attention, not only because it promises “exciting insights into the work of Germany’s highest court” but also because the new visual turn of the GFCC is in line with a wider development in the use of social media by courts and judicial storytelling.

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04 August 2021

Eine Kommunikationsordnung für Soziale Netzwerke

Entscheide nach Deinen Regeln, aber entscheide rational, transparent und frei von Willkür. In diese Formel lassen sich die beiden Facebook-Urteile des Bundesgerichtshofs vom 29.7.2021 zum Umgang von Betreibern Sozialer Netzwerke mit nutzergenerierten Inhalten auf ihren Plattformen gießen. Eine prima facie-Auseinandersetzung mit den Urteilen auf Grundlage der Pressemitteilung zeigt, dass das Zivilrecht selbst unter Zuhilfenahme der mittelbaren Drittwirkung von Grundrechten keine abschließenden Antworten zu liefern vermag.

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27 July 2021

YouTube vs. das NetzDG

Nachdem es hierzu in den vergangenen Tagen schon Gerüchte gab, hat das Verwaltungsgericht Köln heute bestätigt, dass Google Ireland Limited, welche YouTube betreibt, in der Hauptsache negative Feststellungsklage gegen die Bundesrepublik Deutschland vor dem VG Köln erhoben und parallel Eilrechtsschutz beantragt hat. Google möchte klären,  dass der neue § 3a NetzDG (sog. BKA-Meldepflicht) sowie der neue § 4a Abs. 3 NetzDG (Auskunftspflicht des Anbieters im Aufsichtsverfahren) unwirksam sind, beziehungsweise hieraus keine Pflichten für YouTube folgen. Wenn YouTube hier Erfolg hat, könnte das wohl das ganze NetzDG zu Fall bringen.

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24 June 2021

Is UEFA on “the Other Side of the Rainbow”?

UEFA's stance on the rainbow flag has generated attention around the world. The disciplinary proceedings against Manuel Neuer by UEFA show: sport governing bodies still massively limit the freedom of political expressions by the athletes during big sporting events.

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01 March 2021

Preserving Prejudice in the Name of Profit

Few CJEU judgments in recent years have received more criticism than the ‘headscarf judgments’, Achbita and Bougnaoui. In particular the decision in Achbita that private employers can legitimately pursue a policy of neutrality and ban expressions of political, religious, or philosophical belief at work, proved contentious. Two other headscarf cases, IX v Wabe and MH Müller, are currently pending before the CJEU and provide it with an excellent opportunity to do so. However, the first signs are not promising: Last week, Advocate General Rantos delivered his Opinion in these cases, which may be even more unpalatable than the Achbita judgment itself.

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29 December 2020

„Privilegien“ für einige oder Lockdown für alle?

Noch ehe die erste Impfung verabreicht war, entbrannte die Diskussion um eine Differenzierung zwischen geimpften und nicht geimpften Personen. Dürfen geimpften Personen Möglichkeiten eines „normaleren“ Lebens eingeräumt werden, die man nicht geimpften Personen (noch) vorenthält? Oder muss der Staat jegliche Differenzierung verbieten und den Lockdown damit für alle bis zur (möglicherweise gar nicht erreichbaren) Herdenimmunität, aufrechterhalten?

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07 December 2020
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Im Stich gelassen – Kinder im System Aufnahme

Die letzte Asylrechtsreform jährt sich. Sowohl diese als auch sämtliche Reformen in den letzten Jahren waren primär auf Verschärfung ausgerichtet. Die Folge: Das System Aufnahme bedingt strukturell menschen- und kinderrechtliche Gefährdungslagen. Verbesserungen in den Einrichtungen stoßen daher an unüberwindbare Grenzen, motiviert, unter anderem, von der politischen Idee, Geflüchtete direkt aus der Erstaufnahme zurückzuführen. Die Lage für Kinder kann sich deshalb nur verbessern, wenn das gesamte System durch einen holistischen, kinderrechtsbasierten Ansatz in die Pflicht genommen und die Dauer der Wohnpflicht in der Aufnahmeeinrichtung drastisch verkürzt wird.

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23 November 2020

Auf Antisemitismus (oder das, was manche dafür halten) kommt es bei der Meinungsfreiheit nicht an

Dürfen Kommunen die Überlassung ihrer Räume für Veranstaltungen verweigern, auf denen die Forderungen der Palästinensischen BDS-Bewegung („Boycott, Divestment and Sanctions“) diskutiert werden sollen, weil sie diese Bewegung für antisemitisch halten? Der Bayerische VGH hat diese seit Jahren umstrittene Frage am 17.11.2020 verneint. Es hat dabei festgestellt, dass es für die Grundrechtsprüfung unerheblich ist, ob die BDS-Bewegung als antisemitisch zu qualifizieren ist oder nicht.

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14 October 2020

Anti-Hegemony and Its Discontents

Long before the fighting ceased, Jean Monnet was already planning to integrate a defeated Germany into “a Europe united on terms of equality.” The idea had been brewing in the French and Italian resistance during World War II, even since Germany had been defeated last time around, and before then, in other forms, too. The key to bringing the warring nations together in solidarity was, as the Schuman Declaration would explain, taming the age-old animosity between Germany and France in a supranational project “open to all countries willing to take part.” The aim, in the words of the Treaty of Rome would be an “ever closer union among the peoples of Europe.”

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The End of the German Legal Culture?

In this post, I argue that: (I) the influence of German jurisprudence on the legal systems in Central and Eastern Europe results from transfers of legal knowledge and “cooperative adaptation” of elites in the new democracies; (II) the German legal hegemony is in fact a hegemony of reason and a culture of justification; (III) the decision of Bundesverfassungsgericht in PSPP is an attempt to maintain the culture of justification in view of its inevitable end.

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13 October 2020

How Not to Become Hegemonial

I have to start with a confession: if it was not for the Bundesverfassungsgericht and German legal scholarship, I would have not become the lawyer I am today. Writing a PhD in the Max-Planck-Institute in Heidelberg, attending classes by giants of German public law taught me to appreciate the famous German “Rechtsdogmatik”, a term that can only be poorly translated by “legal doctrine”. The conceptual sophistication and clarity of thoughts, the persuasive power of reasoning, the attention for details and the elegance with which the lack of answers to certain questions is concealed created for me an aura of infallibility and self-evident truth. I also remember my condescending attitude when I met foreign guests in the Max-Planck Institute who were not familiar enough with this constitutional language, or even dared to challenge some of its conclusions. Being inside this world felt reassuring, safe and also elevating. After wandering through the legal education of post-communist Hungary I finally saw the light.

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The Ugly German

The novel’s two ugly Americans provide useful models for two facets of hegemony as Gramsci theorized it. Hegemony, he insisted, is more than a state of cultural domination. It is better understood as a process of socio-historical change that takes place before power is institutionalized. The two drivers of the hegemonic process Gramsci theorized are consensus and coercion.

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12 October 2020

Constitutional Borrowings, Not Hegemony

The question about the legal hegemony of Germany was raised by comments from lawyers, but also politicians, in connection with the - undoubtedly - controversial decision of the German Constitutional Tribunal in the PSPP case. Armin von Bogdandy’s introduction refers primarily to the problem of the Europeanization of Germany vs. the Germanization of Europe in the context of European integration and Sabino Cassese’s description of “some specific decisions of these more recent EU-specific decisions of the Second Senate of the German Federal Constitutional Court as an attempt to put a German dog leash on European institutions". But it also refers to the past of the countries of Central and Eastern Europe and the "imposition" of "an enlightened, soft neo-liberalism" on the countries of this region (Bogdan Iancu). In the case of Poland, because Kaczyński’s government seems to be a persecutor against the proceedings which the German jurisprudence provides, "the secret crypt in which the seeds of its spirit will be protected...". (Carl Schmitt).

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11 October 2020

Influence yes, Hegemony no

Before starting my reflections on the arguments presented in Professor von Bogdandy’s text, a number of caveats need to be made. First of all, as I will explain below, the Spanish Constitution of 1978 and Spanish democratic constitutional law have been deeply influenced by German constitutional law. This is a fact that is both well-known and unquestioned. It may also explain why, at present, there is no debate about the matter. For this reason, before I began to write this article, I felt it necessary to discuss with some legal colleagues how they saw the questions put forward, as I did not consider myself to be entitled to reply on behalf of the Spanish academia as a whole. Secondly, the article that we have been asked to reflect on mixes different questions. Some of them may be significant from a German standpoint, but, in contrast, are not salient topics from a Spanish one. Finally, and in relation to the point that has just been mentioned, I will attempt to provide a response in the case of those aspects that are susceptible of being considered from outside, in this case from Spain.

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10 October 2020

Mirror Mirror on the Wall – Who is the Most Beautiful of All?

I have been politically aware for around, sigh, five decades. And with unerring regularity once every ten years or so, we have been treated to a kind of decennial Oktoberfest of German public hand-wringing. Very public – group therapy writ large. Sometimes it comes with the label of ‘Legitimacy Crisis’. Oftentimes it is a variation on the theme of ‘Are We Back to Weimer Times – and You Know What Followed That!’ It has all the hall marks of a ritual.

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09 October 2020

The European “Market” for Constitutional Ideas

It was already clear to Seneca, almost 2000 years ago, that “[i]f a man knows not to which port he sails, no wind is favourable”. Now, almost 2000 years later, as mentioned by Armin von Bogdandy in his inspiring introduction to this symposium, we are faced with a crucial question of existential significance: Are we moving towards a Europeanised Germany or a Germanised Europe? In order to answer to the question, we have to draw a distinction between intention and practical effect.

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The Fading International Influence of German Constitutional Thinking

German constitutional thinking has been central in EU law, in ECHR law, and even in some domestic constitutional systems outside of Germany. It is, however, gradually and unstoppably losing influence in Europe. This is largely due to the fact that Karlsruhe has lost its status as the most influential court in constitutional issues in Europe, with this title now belonging to the Strasbourg Court and likely to do so for the foreseeable future. This trend (i.e. the fading international influence of German constitutional thinking) cannot be reversed by German constitutional lawyers, as it is the result of major institutional and structural (“tectonic”) changes that have taken place over the last 20-25 years. German lawyers can, however, somewhat mitigate this trend by constructively participating in the formation of a common European Constitutional Language (in English).

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08 October 2020

No Member State is More Equal than Others

In my view, three direct implications flow from the principle of ‘equality of the Member States before the Treaties’. First, the uniform interpretation and application of EU law are key for guaranteeing that equality. Second, the uniform interpretation of EU law needs to be ensured by one court and one court only, i.e. the Court of Justice. Third and last, the principle of primacy underpins the uniform interpretation and application of EU law. That law – as interpreted by the Court of Justice – is ‘the supreme law of the land’ as primacy (Anwendungsvorrang) guarantees that normative conflicts between EU law and national law are resolved in the same fashion. Primacy thus guarantees that both the Member States and their peoples are equal before the law.

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‘Sensible and Serious’ – Yet Hardly Supreme

Our focus is a postwar development, namely the European Convention on Human Rights and its interpretation in the case-law of the Court. That case-law evinces the adoption of certain ‘imports’ from the doctrine developed and applied by German domestic courts that, as Judge Wildhaber implied, the concept of German legal thinking must encompass if it has any meaning at all. Without them, the ‘legal world’ inhabited by specialists in the Convention would be entirely different. They accordingly demonstrate the salience of such thinking to the Convention system. But for reasons that we will briefly explore, they do not demonstrate that this thinking is uniquely dominant in the deliberation rooms of the Human Rights Building.

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07 October 2020

On the Road to German Hegemony in EU Law?

The influence of the German legal tradition in the European legal community is unquestionable. No other European country has displayed, like Germany has, such an articulate and institutionalized effort of promotion of its own legal system and thinking. The project paid off. EU Law displays an obvious German imprint that is now enforced in twenty-seven Member States. Lawyers throughout the European continent learn German to read the high-quality legal literature produced in German universities and research centers, courts and public institutions. The ultimate sign of intellectual distinction of a European lawyer is to “read the Germans”. No other feature can surpass in pedigree a lawyer’s fluency and ability to dominate German concepts in their very own words.

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The Two Faces German Legal Hegemony?

I write this blog post just as I complete my fourth year as a professor of international law in Berlin. I am, as von Bogdandy calls, a Bildungsausländerin. My university education was first in Turkey and then in the United Kingdom. My academic career has been, for the most part, in the UK and then in Turkey. When I moved to Berlin from Istanbul four years ago to take up the professorship of international law at the Hertie School, I imagined Berlin to be somewhere between Istanbul and London. I hoped that it would be the best of both worlds, I would find a home in a city with a handsome Turkish speaking community at a university that conducts education and research in English. I also hoped that speaking Berlin’s two oft-spoken languages, Turkish and English, I would survive with my basic German, and learn more of it along the way and become a late Berliner.

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06 October 2020

Vicarious Hegemony

The specter of national hegemony has haunted the field of European law ever since in its emergence in the 1950s in the wake of creation of the European Communities. As the circulation and competition between national and professional models of law have always been central to its dynamics, this transnational field has developed as a reflexive field questioning its own “European-ness” -that is its capacity to produce authentically “European” norms that are not just a mask for new forms of domination, influence or hegemony.

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23 July 2020

Black Lives and German Exceptionalism

Racism is not limited to anti-blackness nor restricted to the context of policing; however, I use policing and blackness as touchstones for this commentary precisely because this constellation of race and law is consistently thought to present a problem exceptional to the United States. It is not. This article examines the case of police brutality. The nature of policing, not only in the United States but in many places in the world, and certainly in Europe, is such that holding police to account for the deaths of innocent people is not only statistically improbable, but it is designed to be legally impractical.

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22 July 2020

Mehr als ‘Identitätspolitik’

Wie bei allen Protestbewegungen stellt sich auch für Black Lives Matter und #metoo die Frage, welche Bedeutung sie für etablierte politische Akteure und Parteien haben. Ein Blick aus politikwissenschaftlicher Perspektive zeigt, dass es vor allem für sozialdemokratische und andere progressive Parteien zentral ist, Protestbewegungen wie Black Lives Matter zu integrieren, wenn sie nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wollen.

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18 July 2020

One day (Vandaag) …

Yes I do ... have a migration background. Yet, due to mere genetic randomness, my “Germanness” has hardly ever been challenged – at least until the moment when it comes to the correct spelling of my family name: “KHan” not “KaHn” – Dschinghis, not Oliver – please! Occasionally, I still get carried away with coquetting in my lectures: “I would be inclined to say – I am a case of successful integration.” Some students may then be slightly embarrassed, in particular after a controversial discussion about immigration policy. But that’s it basically, my personal home story about “racism”! But to be very clear and unambiguous: my father’s story is a much longer and a much more painful one! But that’s another story.

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Parity laws in Germany – Caving in to Gender Backlash or Consolidating Women’s Citizenship Status?

In this contribution we examine the German developments in light of broader European debates. Though we believe that the German Basic Law can support stronger arguments for parity laws in representative political institutions, we do not need to make such stronger arguments here to defend the constitutionality of parity laws. For what is at stake is ultimately a question of legislative discretion: whether German legislatures are allowed to pass parity laws as a matter of state and federal constitutional law. Such legislative discretion is particularly appropriate where the constitutional text itself provides no clear standards, academic commentators disagree and where – as in this case – there exists a significant European trend towards adopting gender quotas with regional and international institutions repeatedly encouraging the adoption of such laws.

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16 July 2020
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Wird der Bremer Polizei nun auf die Finger geschaut?

Die Ausweitung polizeilicher Befugnisse im neuen Bremer Polizeigesetz ist vergleichsweise moderat ausgefallen. Zahlreiche in jüngerer Zeit bundesweit publik gewordene Skandale lassen jedoch vermuten, dass der Polizeiapparat Rassismus, Sexismus, Gewaltexzesse und das Vorgehen gegen ohnehin marginalisierte Gruppen wenn nicht gar strukturell begünstigt, so doch jedenfalls deren effektive Aufklärung erschwert. Der Bremer Entwurf enthält allerdings verschiedene Instrumentarien zur Kontrolle und rechtsstaatlichen Einhegung dieser Probleme.

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26 May 2020

COVID-19: Walking the Tightrope of Vaccination Obligations

Normally, outside states of public health emergency, many countries employ some type of vaccination coercion scheme to encourage uptake. The range of possible measures, including monetary incentives, social exclusion, fines, and criminal penalties, fall on a spectrum from voluntary to strictly mandatory. Given the power and efficacy of vaccinations, many nations have adopted varying approaches to compelling vaccination against emergent public health threats. Specifically, this article examines the legal and historical orientation of mandatory vaccination in the US and Germany.

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23 May 2020

Wann kommt der Abschiebungsstopp?

In der COVID-19-Pandemie erweist sich die Situation Geflüchteter hierzulande wie anderswo als besonders prekär. Verschärft wird dies nicht zuletzt dadurch, dass der Zugang zu Rechtsberatung aktuell erheblich erschwert ist. Gleichwohl werden vollziehbar Ausreisepflichtige nach wie vor abgeschoben und zwar auch in Herkunftsstaaten, die ebenfalls von der Pandemie betroffen sind. Ist es an der Zeit für ein nationales Abschiebungsverbot oder wenigstens einen Abschiebungsstopp?

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19 May 2020

Why Egenberger Could Be Next

Soon, the Federal Constitutional Court will decide on the Egenberger case that raises important questions at the intersection of anti-discrimination law and religious policy. The decision is an opportunity to address critical questions to the European Court of Justice – a court that lacks dogmatic subtlety and sensitivity with regard to religion and cultural policy as an analysis of its case law shows.

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06 May 2020

Fight, flight or fudge?

Karlsruhe’s latest judgement on the PSPP moves the German state closer to a full-fledged fight with either the EU or its own Constitutional Court by threatening to prohibit Germany’s participation in a programme that has existential significance for the euro. To resolve this dilemma, perhaps nothing short of a revolutionary moment would be required.

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21 February 2020

Das Leben der Anderen

Über rechten Terror, Europa, Türkei, Italien und den fetten Bußprediger von Budapest.

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05 December 2019

Access to Menstrual Products is a Constitutional Right. Period.

On 7 November, the German Parliament (Bundestag) passed a legislation which will reduce the sales tax on menstrual products from 19 percent, for those classified as “luxury goods”, to 7 percent. While most international human rights instruments as well as constitutions are silent on the issue of access to menstrual products, the “tampon tax” reveals a deep gender bias in tax systems around the world. This bias is not only detrimental to the socio-economic rights of women but it is also unconstitutional as sex-based discrimination.

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09 December 2018
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The Census in the USA and Germany: It’s all about sampling

In Germany disputes over the 2011 census have finally come to an end in the “census judgment” by the Bundesverfassungsgericht. In the United States of America, in turn, disputes over the 2020 Census questionnaire are currently before the federal courts that raise related issues of the accuracy of the count. In contrast to the German Grundgesetz, the U.S. constitution requires a census every ten years to determine representation in the House of Representatives and the Electoral College. Accurate population data are the underlying goal of the Constitution’s decennial census requirement. We argue that in the twenty-first century accuracy requires modern statistical techniques, including sampling and adequate pre-testing of questions.

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18 July 2018

Germany’s Moral Responsibility to Support a Treaty  on Business and Human Rights

In a massive conglomeration called the Treaty Alliance, leading human rights NGOs around the world together with many luminary academics are calling for a treaty between states on business and human rights that would seek to prevent human rights violations by businesses from occurring and ensure they do not go unpunished, or at least uncompensated. Such a treaty is necessary given the need to address a number of problems in international law that have prevented victims of human rights violations from being able to gain remedies against errant corporations.

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18 January 2016

Asyl und Migration – Recht und Wirklichkeit

Vernünftige und angemessene Reaktionen in Gesetzgebung und Rechtsanwendung sind, wie so häufig, auch in der Asyl- und Migrationspolitik zugleich die kompliziertesten, unbequemsten und langwierigsten, aber letztlich doch die einzig möglichen Wege, auch wenn sie die Ziele nicht immer zu vollster Zufriedenheit erreichen werden. Leider ist viel Zeit durch gut gemeinte Appelle, auch solche an die gesamteuropäische Solidarität, durch halbherzige bis völlig ungeeignete Reaktionen und teilweise durch abstruse, jenseits des rechtlich Möglichen und des tatsächlich Vollziehbaren liegende Reaktionsvorschläge vergeudet worden. Je länger dieser Zustand andauert, desto schmerzlicher für alle wird das schlussendlich unausweichliche Umsteuern.

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01 August 2014

Die Burka als Freiheitssymbol? Nein, danke

In der Debatte über die Entscheidung des EGMR zum Burka-Verbot […]

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26 July 2014
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Die Rettung des Schweizer Käses durch die Härteklausel

In der FAZ vom Donnerstag findet sich ein erwiderungsbedürftiger Kommentar […]

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25 June 2014

Should academic lawyers blog?

As an academic lawyer who writes his own blog, as well as contributing occasionally to others, my answer to the question “Should academic lawyers blog?” is, perhaps unsurprisingly, “Yes”. However, I was recently prompted—by agreeing to talk about blogging at a conference on the teaching of public law held at City Law School earlier this week—to reflect more carefully on whether, and if so why, writing and contributing to blogs is something that academic lawyers should do.

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